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Invasive Neophyten bekämpfen

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  Do, 18.06.2015

Invasive Neophyten in den Gärten gefährden einheimische Tiere und Pflanzen. Gartenbesitzer können aber wirkungsvoll Abhilfe schaffen.

Schmetterlingsstrauch, Goldrute oder Kirschlorbeer stehen an jeder Ecke. Doch es handelt sich um problematische Pflanzen, die die einheimische Fauna und Flora gefährden. Viele beliebte Gartenpflanzen gehören zu den invasiven Neophyten. Es sind also Pflanzen, die in der Schweiz nicht heimisch sind, sich aber stark vermehren – leider nicht nur im Garten, sondern auch in der freien Natur. Manche – wie der Riesenbärenklau und die Ambrosie – sind sogar für den Menschen gefährlich. Andere – wie das Drüsige Springkraut oder die verschiedenen Knöterich-Arten – verdrängen die einheimischen Pflanzen und destabilisieren die Ufer von Gewässern.

Goldrute und Knöterich vertreiben

Es lohnt sich, auch den eigenen Garten einmal auf invasive Neophyten zu untersuchen. Wer einen ungebetenen Gast findet, sollte die fachgerechte Bekämpfung in Angriff nehmen (siehe links unten). Das ist oft gar nicht so einfach. Der japanische Knöterich beispielsweise kann schon aus kleinsten Wurzelresten oder Stängelstücken wieder austreiben. Die Kanadische Goldrute und einige andere machen es den Gärtnern etwas einfacher, wenn man sie vor der Blüte schneidet. Ist die invasive Pflanze weg, sollte man den frei gewordenen Platz zügig mit einheimischen Pflanzen besetzen.

Viele Neophyten sind verboten

Viele invasive Neophyten sind seit 2008 in der revidierten Freisetzungsverordnung verboten. Das heisst, sie dürfen nicht mehr neu ausgepflanzt werden. Manchmal kommen die unerwünschten Pflanzen allerdings aus anderen Gärten angekrochen oder angeflogen – oder sie wurden vor vielen Jahren gepflanzt, als die Problematik noch nicht bekannt war. Gewisse Arten wie der Schmetterlingsstrauch und der Kirschlorbeer sind auch nach wie vor legal und im Handel erhältlich. Verzichten Sie bewusst auf invasive Neophyten. Gärtnerinnen und Gärtner mit einem Flair für Naturgärten wissen Rat, welche Pflanzen langfristig Freude bereiten, ohne Schaden anzurichten.

Die Autorin

Corinne Roth

Corinne Roth Vock
Journalistin
schlosswort

Aus «casanostra» 131

casanostra 131 - Juni 2015

Häufige Neophyten im Garten

Verbotene Gartenpflanzen

  • Aufrechtes Traubenkraut ( Ambrosia artemisiifolia )
  • Sachalin-Staudenknöterich ( Reynoutria sachalinensis )
  • Riesenbärenklau ( Heracleum mantegazzianum)
  • Drüsiges Springkraut ( Impatiens glandulifera )
  • Himalaja-Knöterich ( Polygonum polystachyum )
  • Japanischer Staudenknöterich ( Reynoutria japonica )
  • Essigbaum ( Rhus typhina )
  • Kanadische Goldrute ( Solidago canadensis )
  • Spätblühende Goldrute ( Solidago gigantea )

Weitere invasive Neophyten

  • Götterbaum ( Ailanthus altissima )
  • Sommerflieder, Schmetterlingsstrauch ( Buddleja davidii )
  • Topinambur ( Helianthus tuberosus )
  • Vielblättrige Lupine ( Lupinus polyphyllus )
  • Gewöhnliche Jungfernrebe ( Parthenocissus inserta )
  • Kirschlorbeer ( Prunus laurocerasus )
  • Falsche Akazie, Robinie ( Robinia pseudoacacia )

Empfohlene Links

  • www.neophytenschweiz.ch
  • www.infoflora.ch
  • www.bafu.admin.ch

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